
Die Kosten eines Funkspiels. Im Rahmen unserer Miniserie "Funkspiel und Finanzen" gehen wir im ersten Teil auf die Kosten ein.
Was kostet ein Funkspiel?

Meine Urgroßmutter sagte immer: “Was nichts kostet, ist auch nichts wert!”. Und das trifft auch auf Funkspiele zu, auch wenn die meisten Kosten unbezahlbar sind, nämlich die investierten Nerven und die investierte Zeit. An den eben genannten Kostenfaktoren Nerven und Zeit unterscheiden wir die Funkspiele / Projekte, die wir für unsere Artikel berücksichtigen. Das heißt, es werden nur ernstgemeinte Funkspielprojekte berücksichtigt. Also keine Dauer-Startups, Gezeiten-Funkspiele oder Krabbelgruppen. Die Begründung liegt klar auf der Hand. Das Thema Finanzen unterschied und wird auch weiter über Leben und Tod eines Projektes entscheiden.
Also hier noch einmal die Kurzfassung: Wir berücksichtigen nur richtige Funkspiele. Von denen es derzeit ja nur sehr wenige gibt.
Wieso wir nur bestimmte Funkspiele berücksichtigen?
Nur Funkspiele, die einen auch ständig Zeit und Nerven kosten, sind die Funkspiele, bei denen es sich lohnt hinter die Kulissen zu schauen.
Fallen diese Kostenfaktoren hoch aus, ist das ein sehr deutliches Zeichen für ein richtiges Funkspiel.
Halten wir schon mal fest: Ein Funkspiel muss was kosten! Denn was nichts kostet, ist nicht wert. ;-)
Kostenerfahrungen
In den fast fünf Jahren, in denen es die Arbeitsgemeinschaft Funkspiele (AGF) nun gibt, haben wir im Austausch mit Funkspielleitern einiges in Bezug zu Kosten und Finanzierung in Erfahrung gebracht. Weitestgehend waren Höhe und Finanzierung ähnlich bis identisch. Aus dem Rahmen fielen nur einzelne Ausreißern, die von Hunderten von Euros monatlich sprachen, was wiederum bereits bei der Äußerung sehr unglaubwürdig schien.
Grundkosten
Die Voraussetzung jeder seriösen Recherche ist eine gemeinsame Basis, an der die Diversitäten der verschiedenen Funkspiele auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden.
Wer verursacht in einem klassichen Funkspiel die Kosten? Jene Kosten, die mit echten Euros beglichen werden müssen, und mehr als oft über die Existenz eines Funkspiels entscheiden.
Kostenbringer, Kostenfaktoren und Kostentreiber
In der Regel besitzt ein Funkspiel die üblichen Kostenbringer: Teamspeak (Discord ausgenommen), ein Leitstellensimulationsprogramm und eine Homepage (inkl. Domain), die bezahlt werden müssen und deren Finanzierung sichergestellt sein muss.
Wenn die Größe doch entscheidet!
Je nach Umfang und Größenwahn sind hier die Anforderung und somit die Kosten unterschiedlich hoch bzw. niedrig.
Der Griff nach der maximalen Größe mag vielleicht das Lächeln einer Kassiererin in der Drogerie entlocken, beweist sich jedoch als ineffizient, sollte man stets vor dem Einsatz die Passgenauigkeit mit dem Heißluftfön herstellen müssen.
Daher berücksichtigen wir bei den Kostenfaktoren Teamspeak, Leitstellensimulationsprogramm und Homepage auch nur anteilige Deckelungen, um das Ergebnis nicht zu verzerren. Wer also für sein Funkspiel ca. 3% des Rootservers seines besten Kumpels nutzt, kann die Kosten auch nur anteilig in Rechnung stellen. Erspart uns also die Aufschreie, dass ein Miet-Teamspeak soooo teuer ist, wenn die Slots durch Fremdgamer besetzt werden.
Unausgegorene Konzepte und aberwitzige Ideen haben Änderungen im Regelbetrieb zur Folge und treten nicht selten als Kostentreiber auf, die den Haushaltsplan des Funkspiels früher oder später infrage stellen und unter Umständen zu Finanzierungsengpässen führen.
Qualität und Datenschutz kosten Geld!
Für die Großen ist es kein Thema, für die den Kleinen ist wie der erste Schwangerschaftstest der Freundin.
Wer aus Naivität oder Vorsatz auf Schutz verzichtet, darf sich nicht wundern, wenn es ihn auf kurz oder lang teuer zu stehen kommt.
Der deutsche 1-Euro-Teamspeak mit dem Ping so hoch wie die Staatsverschuldung, ist eine ähnlich schlechte Wahl wie die ausländischen Angebote, die sich frei von DSGVO (GDPR) wähnen.
Wer ernsthaft ein Funkspiel betreiben möchte, sollte auf qualitativen Standard und Sicherheit setzen, was wiederum mehr kosten wird, sich aber umgehend bezahlt macht.
Wer billig kauft, kauft zweimal!
Zusatzkosten
Einige wenige Funkspiele gönnen sich ein zusätzliche Budgets, mit dem man sich diverse Exklusivität wie Zweit-Server, Werbeartikel, Auftragsarbeiten u. Ä. leistet, die wir im Rahmen der Vergleichbarkeit und Objektivität aber nicht berücksichtigen, da sich das fast ausschließlich die First-Class-Funkspiele gönnen.
Ergebnis
Der langen Rede kurzer Sinn, es gibt so viel zu berücksichtigen, es kostest alles Geld, kann man sich ein Funkspiel überhaupt leisten?
Ja! Gemäß der oben genannten Aspekte sollte man mit monatlichen Kosten von ca. 20 bis 25 Euro rechnen. Ob Mietteamspeak per Slot oder eigener V-Server, gemietetes Leitstellensimulationsprogramm oder Eigenwicklung mit entsprechender Infrastruktur. Unter Berücksichtigung diverser Relationen und gesunder Verhältnismäßigkeiten sollte mit mindestens 20 – 25 Euro gerechnet werden und eine entsprechende Finanzierung gesichert sein. Und nie vergessen: "Teurer geht immer!"
Finanzierung
Nach mangelhaften Konzepten ist die Finanzierung die zweithäufigste Todesursache für Funkspiele.
Auf das Thema Finanzierung und wieso wir bei Sponsoren Analhusten bekommen, gehen wir in unserem nächsten Teil der Miniserie "Funkspiel und Finanzen". Seid gespannt!